Kammergut Ratibor
Weihendorf - Waynerdorf und ab 1535 Woinowitz war fürstiches Kammergut und die Dorfbewohner waren Untertanen der Schloßherrschaft Ratibor. Das Dorf hatte 30 Bauernstellen, drei Gärtner und einen Müller. Richter Mathaus hatte als Besitz zwei Hufe und das Erbgericht zu verwalten. Er war frei laut Inhalt eines Briefes, war verpflichtet den Zins der Dorfbewohner einzunehmen und Briefbotschaften zu besorgen. Bei Unruhen hatte er beim Schloß mit der Armbrust zu dienen.
1567 hatte Simon der Vogt dieses Amt inne, hatte die gleichen Vorteile und die selben Aufgaben, wie sie der Richter Mathaus zu leisten hatte.
Der Grundherr hatte des öfteren seinen Grundbesitz verpfändet oder samt den Unter­tanen verkauft, so daß ganze Dörfer wie Ware gehandelt wurden. Im Jahre 1607 beab­sichtigte man, einen Teil der Ratiborer Schloßherrschaft zu verkaufen. Dabei wurde auch Woinowitz abgeschätzt und auf 6097 Taler taxiert. Die Brüder Balthasar und Georg von Tschetschen-Mettich, die kurz vorher einen Teil der Ratiborer Herrschaft in Pfand genommen und 1609 als Eigentum erworben haben, veräußerten 1625 das Ottitzer Vor-werk, die Dörfer Bojanow, Woinowitz und Lekartow für 34.000 Taler an Stanislaus Reisewitz von Kandrzin auf Komitz, halb Sodoll und Lubom. Von da ab gehörten die oben ge­nannten Dörfer bis 1796 zur Herrschaft Komitz, obwohl die Grundherrn des öfteren wechselten. Im Jahre 1798 haben sich die Dörfer freigekauft und weil die handelnden Per­sonen der Dörfer zu unerfahren waren, zahlten sie einen überhöhten Preis, der ihnen 1825 zum Verhängnis wurde und so alle Bauern- und Gärtnerstellen unter den Hammer kamen.

Das Vorwerk wurde etwa um 1650 aus vielen Bauernstellen gebildet, die wüst waren.
Um das Jahr 1700 kamen noch 10 Bauemstellen durch einen notariellen Vertrag zum
Vorwerk hinzu. Ob diese Bauern gezwungen worden sind, ihre Höfe abzugeben oder
durch Verschuldung abgegeben werden mußten, war nicht festzustellen.

Im Jahre 1728 gab es laut einer Abgabenübersicht der Pfarrei nur noch 15 Bauern­stellen, einen Gastwirt, einen Müller, 13 Gärtner, 11 Freigärtner und fünf Einlieger. 
Die Bauern waren:
1. Paul Rostek 1. zugleich Erbrichter
2. Johannes Szczepanek 
3. Mathe us Rostek 
4. Johannes Schwierczek 
5. Martino Zient~j
6. Josef Lorfok
7. Jacobus Piechaczek
8. Jakobus Blaschzok
9. Blaslus Spyra
10. Jakobus Spyra
11. Thomas Motil 
12. Thomas Badziura 
13. Johannes Pasderny 
14. Lawrentius Pudzich
15. Georglus Ottjik und 
16. Georglus Breske, Gastwirt.

Im Jahre 1784 gab es 19 Bauern, 25 Gärtner und einige Einlieger. 1830 waren es nur
noch 13 Bauern, 31 Gärtner und 32 Häusler. In den Pfarrakten ist vermerkt, daß von den 13 Bauern nur zwei lesen und schreiben konnten, nämlich Fabian Lodzik und Thomas Rostek.

Familiäre Entwicklungen in Weihendorf ab 1700
Die Übersicht über die bäuerlichen Verhältnisse und der übrigen Einwohner läßt sich ab diesem Zeitpunkt schon ganz gut verfolgen, denn ab 1738 sind die Kirchenbücher über die Familienstände geführt worden, wenn sie noch anfangs etwas unzulänglich waren, so konnte man an Hand des Sterberegisters die Familien zum Teil bis 1668 verfolgen. Von den 15 Bauern im Jahre 1728 sind um 1750 nur noch übrig geblieben:
Paul Rostek II. Erbrichter, Johannes Szczepanek, Andreas Zientz, Thomas Badziura, Georgius Ottlik und Thomas Rostek. Die anderen Bauernhöfe sind durch Einheirat oder Verkauf, so z.B. an Johannes Kotzian, Johannes Plura1 Johannes Wyschkony, Stanis­laus Przewosnik, Andreas Cieslik, Josef Plura, Nikolaus Wieczorek und Johannes Zaida, übergangen.

Die Familie Barthek Niedzballa kam etwa um 1778 nach Weihendorf und hatte schon er­wachsene Kinder. Nur der spätere Hoferbe wurde am 4.11.1782 in Weihendorf geboren. Johannes Plura wurde in den Kirchenbüchern um 1740 als Ritter, vulgo Plura bezeichnet. Die Rosteks waren um 1750 schon mit 10 Familien vertreten.
Der Urahne Paul Rostek 1. Bauer und Erbrichter in Weihendorf ist laut Sterbebuch im Jahre 1743 im Alter von 67 Jahren verstorben, demnach mußte er 1676 geboren worden sein. Es ist zu vermuten, daß die Rosteks nach dem Dreißigjährigen Krieg nach Weihendorf gekommen sind. Aus dem Bauernhaus Rostek sind alle Rosteks hervorgegangen.

Im Jahre 1786 heiratete Fabian Lodzik aus Hochkretscham die Jgfr. Josepha, Tochter
des Bauern und Erbrichter Georg Rostek. Seit dieser Zeit sind die Lodziks in
Weihendorf seßhaft geworden. Ab 1786 war Fabian Lodzik zugleich Bauer und
Erbrichter und ab 1798 nannte er sich Freischulze, weil sich das Dorf von der
Abhängigkeit des Grundherrn freigekauft hatte. In den Kirchenbüchern erscheint auch die Bezeichnung Vogtei.

Der Bauernhof Przewosnik ist 1775 an den Bauernsohn Valentin Rostek Übergegangen der die Tochter Veronika geheiratet hatte.
Da der Hoferbe Jakob Rostek im Alter von 25 Jahren verstarb, gab es keinen weiteren männlichen Nachfolger, so daß 1800 Franz Krulik die Tochter Rosalia Rostek heiratete. Nächster Erbe war Alexander Krulik. Obwohl die Bauemwirtschaft seit 1800 den Kruliks gehörte, hat sich der Name Przewosnik bis in die dreißiger Jahre gehalten.

In die Bauemwirtschaft Andreas Zientz heiratete 1778, mangels eines männlichen
Nachfolger, ein Mathias Ottlik die Tochter Magdalena Zientz. 
Späteres Anwesen von Fabian, neben Valentin Rostek.
1810 heiratet der Bauernsohn Valentin Ottlik Jgfrau Johanna, Tochter des Erbrichter
Fabian Lodzik.

Am 15.11.1848 heiratet Anton Pfitzner aus Jemau die Jungfrau Karoline, Tochter des Bauern Mathias Plura aus Woinowitz. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es zwei BauernPlura. Bei dieser Heirat war höchstwahrscheinlich der Pfarrer Pruschke, der in Woinowitz von 1848 - 1872 amtierte und aus Jemau stammte, der Vermittler.

Das Anwesen des Bauern und Dorfschulzen Josef Rostek übernahm nach dessen Tod im Jahre 1852 Johann Donat, der die Tochter Josefa geheiratet hatte. Die Donats kamen 1801 aus Schardzin.
-Auch der Bauernhof Kotzian ist durch Einheirat in den Besitz des Ignaz Ottlik übergegangen - letzt Kramarzyk. Auch hier wurde für diesen Bauernhof von älteren Dorfbewohnern noch der Name Kotzian benutzt.

1804 - Franz Menzigel aus Groß Peterwitz heiratete die Jungfrau Elisabeth, Tochter des Bauern Wyschkoni.
1806 - Johann Klein aus Deutsch Neukirch heiratete die Jungfrau Rosalia, Tochter des Freigärtner Karl Stanjek.

1823 - Wenzel Wieder aus Groß Peterwitz heiratete die Jungfrau Barbara, Tochter des Erbrichters Fabian Lodzik

Schule in Weihendorf
Nach einer Pfarrchronik aus dem Jahre 1915/18 geht hervor, daß laut Visitationsbericht von 1652 bereits zu diesem Zeitpunkt eine Schule in Weihendorf bestand.
Das Schulhaus war aus Holz, hatte nur einen Raum und wurde von der Kirche unterhalten.
Der hier seit 1654 angestellte Lehrer Johannes Weiß hatte auf einer höheren Schule noch die Klasse der Philosophie besucht und sich 
dann dem Lehrfach gewidmet. Auch wird erwähnt, daß er die Taufen die Sterbefälle in die Kirchenbücher einge­tragen hat. Leider sind diese Bücher verloren gegangen und erst ab 1738 sind vom Pfarrer Czech neue Kirchenbücher dieser Art ange­legt worden, die noch heute erhalten sind.
Als Entgelt erhielt Johannes Weiß für seine Lehrtätigkeit einen Acker, auf welchen ein Scheffel Getreide ausgesät werden konnte, das waren 13/4 Morgen. Weiter hatte er eine Wiese an der Lekartower-Grenze, erhielt von jedem Bauer ein Brot und einen Kreutzer, von jeder Hufe eine Wettergarbe Roggen und Hafer. Später erhöhten sich die Einnahmen. Im Jahre 1796 folgte dem Lehrer Weiß sein Sohn Johannes Georg, geboren 1668.
Er wurde als hiesi­ger Lehrer am 26.2.1691 in Altendorf mit Helene Sotorek aus Niedane getraut.
Als Rektor war er am 11.2. 1726 Trauzeuge in Janowitz bei Matheus Burzik aus Sudol und am 19. 1. 1733 Trauzeuge bei Gallus Ciemienga in Weihendorf. Weiter heißt es in dem Kirchenbuch, daß Scholiarchus Johannes Georg Weiß am 28. 1. 1740 Trauzeuge bei der Heirat des Andreas Christoph Wyschkon aus Sudol und Helene Cziecoch aus Babitz war. Diesen Johannes Georg Weiß folgte Christoph Weiß. Es ist zu vermuten, daß er sein Sohn war. Damit wären drei Generationen Weiß Lehrer in Weihendorf gewesen.
Dem Lehrer Christoph Weiß wurde am 27.9.1745 in der hiesigen Kirche ein Sohn Wenzel-Michael getauft und am 6. 1. 1748 ein Sohn Caspar. Er wird immer wieder bei verschiedenen Trauungen als Zeuge benannt und fungiert auch als Taufpate.
Am 2.9.1766 ist der Lehrer Christoph Weiß im Alter von 73 Jahren verstorben.
Im Jahre 1769 war hier ein Lehrer Philipp Schenk tätig. Wie lange er in Weihendorf verblieben ist, war nicht zu ermitteln.
Ab dem Jahre 1772 war Andreas Missioch Lehrer in Weihendorf. Es heißt da, dass er nur etwas deutsch konnte und in den Mußestunden spann er den Rokken (Spinngerät). Weiter heißt es, daß er vorn Dominium statt der Wettergarben und Brote sechs Viertel Roggen und zehn Silbergroschen bekam und zu Ostern von jedem Bauern vier Eier.
Als Gehalt erhielt er die Accidcnz von der Kirche und von jedem Bauer und Gärtner zwei Kreutzer. Er besprengte viermal im Jahr die Wohnungen mit Weihwasser.
Von den schulpflichtigen Kindern kamen etwa 20 Kinder und das nur im Winter zum Unterricht.
Das Schulhaus hatte nur einen Raum, der zugleich als Wohn- und Lehrzimmer diente und nicht gedielt war. Für die vielen Kinder war der Raum viel zu klein. Weder Bänke noch eine Schultafel war vor­handen. Auch fehlte es an Unterrichtsmaterial.
Schulgeld wurde zu diesem Zeitpunkt nicht gezahlt.
Erst Ende des Jahrhunderts erhielt der Lehrer von jedem Bauer eine Metze Roggen (großes Maß) und von jedem Gärtner eine hal­be Metze. Als Organist bekam Missioch 4/2 Scheffel Roggen und Von jedem Bauern zwei Brote. Weiterhin hatte er noch einen Acker, den er aber auf eigene Kosten bearbeiten lassen mußte.
Im Jahre 1800 kam Josef Bayer, geboren 1772 in Dirschel und bis­her interministischer Lehrer in Makau, nach Weihendorf.
Am 8.3.1801 schloß die Gemeinde mit dem Lehrer Bayer einen Kontrakt. Die Gemeinde, die sich 1796 freigekauft hatte und so die Schullasten allein zu tragen hatte, verpflichtete sich eine zweite Stube für den Lehrer zu bauen und ihm als Lehrer und Gemeinde-schreiber folgendes Gehalt zu zahlen: 30 Taler; für Holz 4 Taler, an Deputat und Decem 7 Scheffel Roggen, 59 Brote, an Wettergarben je 3 Mandeln Roggen und Hafer und 68 Kuchen. Weiter erhielt er einen Acker von zehn Scheffel Aussaat, eine Wiese und das Accidenz.
Am 6.10.1802 wurde er in Ratibor vereidigt und erhielt im Auftra­ge des Fürstbischof von Breslau am 18.11.1802 sein Dekret. Da der Lehrer im alten Schulhaus unter Lebensgefahr wohnte, baute die Gemeinde im Jahre 1811 ein neues Schulhaus aus Schrotholz für 121 Taler und 16 Groschen. Das Matenal entnahmen sie aus dem abgebrochenen Dominialgebäude, das sie 1796 gekauft hatte.
Aber schon nach 9 Jahren war das neue Schulgebäude baufällig - kein Wunder, da es aus altem Abbruchmaterial gebaut wurde -und so wurde im Jahre 1820 der Dachstuhl gehoben und sämtliche Wände massiv erstellt. 
Die Kosten hierfür trug die Gemeinde alleine.
Dieses Schulhaus stand nur bis 1844. In diesem Jahr wurde ein neues Schulhaus mit zwei Klassenzimmern und Wohnung für den Küsterlehrer massiv erbaut - alte Schule an der Kirche Die Kosten für diese Schule trug die Gemeinde und der Gutsherr Prof. Dr. Karl Kuh. Im Jahre 1903 wurde ein zweites Schulhaus auf dem früheren Schulacker erbaut. Es hatte zwei Klassenzimmer und Wohnungen für zwei Lehrer. Die Kosten für diese Schule trug alleine die Gemeinde. Vom Staat erhielt sie lediglich einen Zuschuß.
Der Lehrer Bayer mußte bei der Dorfbevölkerung im guten Einver­nehmen gestanden haben, denn er war sehr oft Trauzeuge und Taufpate. Desgleichen auch seine Frau.

Nach einem sehr ausführlichen Bericht aus dem Jahre 1824 hatte der Organist Josef Bayer einen Acker von 41/2 Scheffel großes Maß = 151,14 1. Aussaat an drei Stellen, ferner eine Wiese. An Wettergarben von jedem Bauer je zwei Garben Roggen und Hafer, 44 Brote, von der Collende den dritten Teil an Geld sowie Brote und Erbsen, nämlich 1 Taler 10 Silbergroschen, 6'/2 Brote, 71/4 Metzen Erbsen, an Dominialcollene 20 Silbergroschen. Für das Einschreiben von Kommunikanten 80 Kreuzer und 84 Eier. Bei den Umgängen zu Ostern, Pfingsten und Kirchweih von jedem Grundbesitzer einen Kuchen 112 Silbergroschen Wert. Auch die Auszügler und Einlieger mußten je einen Kuchen und die 76 Besitzer noch zwei Kreuzer Michaeliszins geben. Der Garten bei der Wohnung umfaßte drei Metzen Aussaat. Von der Kirche erhielt der Organist außer den Fundationsbezügen 16 Silbergroschen Festivalien und von der Gemeinde als Dominium an Decem fünf Viertel großes Maß Roggen = ca. 133 kg.
(Dr. Kuh schenkte im Jahre 1828 zur Verbesserung der Schule insgesamt 51/4 Morgen Feld und Wiese und als Entschädigung für das Recht der Gemeindehütung zwei Kühe aufzutreiben, gab er gleichzeitig zwei Vilorgen Hutweide.)
Von 1836 ab gaben Mutter und Schwester des Pfarrers Unterricht im Stricken und Nähen.
Lehrer Bayer, der am rechten Auge fast blind und das linke Auge stark geschwächt war, wurde 1838 mit 40 Taler pensioniert. Er behielt aber noch die Organistenstelle.
Dem Lehrer Bayer folgte der Lehrer Birkner, der aus Altendorf kam, wo er sich in der polnischen Sprache vervollständigte. Er war schon sehr betagt, als er nach Weihendorf kam. Nach nur zweieinhalbjähriger Tätigkeit verstarb er im August 1842.
Der Lehrer Bayer überlebte seinen Nachfolger um zwei Jahre und starb am 2. Juli 1842 im Alter von 72 Jahren.
Während des Interregnum 1842/44 unterrichtete der Pfarrer und der alte Organist Bayer.
Franz Machaczek, Lehrer in Sudol, erhielt nach Bayers Tod die Berufung als Organist und Lehrer am 26. September 1844. Lehrer Machaczek war über drei Jahrzehnte Rektor in Weihendorf. Da er in den späteren Jahren oft erkrankte, gab man ihm ab 1865 einen Hilfslehrer zur Seite, der auch den Turnunterricht erteilte (Julius Steiner). Als Organist hatte er im Jahre 1868 Probleme mit der Gemeinde und dem Pfarrer, weil er die Figuralmusik nicht mehr durchführen wollte, da ihm eine zustehende Wiese nicht gegeben wurde. Auf Grund eines bischöflichen Dekrets wurde 1869 eine Einigung erzielt.
Lehrer Theophil Linek übernahm 1874 einige Disziplinen an der Oberklasse. Er wurde nach dem Tod des Rektors Machaczek, der am 29. Juni 1876 verstarb, als zweiter Lehrer nach Markowitz versetzt.
Für kurze Zeit der Vakanz waren noch die Lehrer Franz Lamla, Franz Kagon und der Kandidat Otto Kühnel am Ort tätig.
Ferdinand Quiotek. Lehrer in Ruderswald, erhielt von der Königlichen Regierung die feste Anstellung zum 1. Oktober 1879 und wurde am 22. Oktober eingeführt. Am 15. November bekam er die Genehmigung die Aufgabe als Gemeindeschreiber zu übernehmen.
Ab 1882 kam zur Unterstützung der Junglehrer Haberstroh aus Oberglogkau. Bei 197 Schülern wurde im Jahre 1882 das Drei-Klassen-System eingeführt.
Wie aus der Kirchenchronik zu entnehmen ist, war der Rektor Quiotek als Organist und Küster ein sehr unbequemer Mann, der sich oft mit dem damaligen Hilfsseelsorger Barnert anlegte. Der Organist war zugleich Kantor und hatte als solcher die Aufgabe den Kirchengesang zu pflegen und den Chorgesang einzuüben und zu leiten.
Das Schul- und Kirchenamt war organisatorisch verbunden, d. h. der Lehrer war an der Pfarrschule zugleich Kirchenbeamter, nämlich Organist und Küster.
Der Küster hatte die Aufgabe dem Pfarrer zu assistieren bei Taufen, Trauungen und sonstigen kirchlichen Anlässen, Fürbitten für den Pfarrer zu schreiben, bei Abwesenheit des Pfarrers Laiengottesdienste abzuhalten, schriftliche Vorgänge vorzubereiten; u. a. gehört auch die Pfarrwäsche zu seinen Obliegenheiten.
Bis 1886 gab es nur Pfarrschulen. Nach dem Kulturkampf in Preußen in den Jahren 1871-1887 sind die Schulen der Kirchenaufsicht entzogen worden.
Schulkinder waren: 
1818 - 65,
 1824 - 80,
1833 - 89,
1840 - 120. 
In der Zeit von 1843-1860 im Schnitt nur 80 Kinder. 
1865 - 107,
 1873 - 145,
1878 - 168 und
1884 - 206 Kinder.
Wie ich aus den Kirchenbüchern entnehmen konnte, sind mehr als ein Drittel der Kinder an Blattern, Epilepsie, Typhus, Auszehrung, Würmer und sonstigen Krankheiten verstorben.
Noch einmal zu den Hauptiehrern. Nach dem Rektor Quiotek ist Herr Jordan aus Szepankowitz als Hauptiehrer nach Weihendorf gekommen. Für eine kurze Zeit hatte diese Aufgabe der sehr ge­schätzte Lehrer Neubert übernommen. Anschließend war Herr Maase Hauptlehrer und später Herr Nowak. Ich habe hier absicht­lich nur die Rektoren oder Hauptlehrer aufgeführt, weil die ande­ren Lehrer sehr oft gewechselt haben.
Als Quelle dieser chronologischen Darstellung dienten mir die Kir­chenbücher bzw. die Kirchenchronik von Weihendorf und das Buch ,,Geschichte des Ratiborer Archipresbytariats" von Augustin Welzel.
Erläuterung:
Lekartow = Mettich 
Janowitz = Janken 
Sudol = Trachkirch
Markowitz = Markdorf


Viktor Rostek